Radon und seine Folgen
Maßnahmen zum Schutz vor erhöhten Radonkonzentrationen in Gebäuden
Radonschutz durch geeignete Baumaßnahmen
Das natürlich vorkommende radioaktive Edelgas Radon gelangt aus dem geologischen Untergrund in Gebäude, wenn diese im Boden berührenden Bereich nicht dicht sind. Der Jahresmittelwert der Radonkonzentration be-trägt in Wohnräumen in Deutschland durchschnittlich 50 Becquerel pro Kubikmeter Raumluft. In Gebieten, in denen höhere Radonkonzentrationen in der Bodenluft vorkommen und gute Transportwege für das Radon existieren, sind erhöhte Radonkonzentrationen in Gebäuden häufiger anzutreffen. Jahresmittelwerte über 1.000 Becquerel pro Kubikmeter sind jedoch selten.
Wer über eine Gebäudesanierung nachdenkt, sollte zunächst das mögliche Gesundheitsrisiko abschätzen. Grundlage dafür ist der Jah-resmittelwert der Radonkonzentration in häufig genutzten Räumen (zum Beispiel Wohnzimmer, Schlafzimmer, Kinderzimmer). Einmalige Messungen haben hier keine Aussagekraft. Je nachdem wie oft und wie lange gelüftet wird, ändert sich die Konzentration des Gases. Da in den wärmeren Jahreszeiten öfter gelüftet wird und somit ein größe-rer Gasaustausch stattfindet, sind die Radonkonzentrationen zu diesen Zeiten geringer.
Nationale und internationale Untersuchungen haben gezeigt, dass das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, um circa 10 Prozent pro 100 Becquerel pro Kubikmeter Raumluft ansteigt.
Wer sich über Jahre hinweg in Räumen aufhält, in denen Konzentrationen um die 1.000 Becquerel pro Kubikme-ter gemessen werden, hat ein doppelt so hohes Risiko an Lungenkrebs zu erkranken, als wenn er sich in Räu-men mit einem Jahresmittelwert um 100 Becquerel pro Kubikmeter aufhält. Es ist daher ratsam, Häuser mit einer Radonbelastung über 100 Becquerel pro Kubikmeter zu sanieren.
Wo und wann sind Sanierungsmaßnahmen sinnvoll?
Radon ist ein Gas, das sich im Erdboden bildet. Potentielle Eintrittsstellen sind also vor allem in Hausbereichen zu suchen die Bodenkontakt haben, seien es Hauswände, Fundament oder Keller. Über Risse, Fugen oder Rohrdurchführungen findet das Gas seinen Weg ins Gebäudeinnere. Aber auch aus der Außenluft gelangt Ra-don ins Haus. Und selbst einige Baumaterialien setzen das Gas frei. Bei einer Radonkonzentration über 100 Bec-querel pro Kubikmeter überwiegt das Radon aus dem Untergrund. Hier sind Sanierungsmaßnahmen sinnvoll. Oft reichen schon einfache Maßnahmen wie
– häufiges intensives Lüften,
– Abdichten von Rissen, Fugen und Rohrdurchführungen in Boden berührenden Hausbereichen,
– Abdichten von Kellertüren.
Da die Strahlenbelastung nicht allein von der Konzentration des Radons in der Raumluft abhängt, sondern auch von der Aufenthaltsdauer im Raum abhängig ist, kann gegebenenfalls auch die Raumnutzung verändert werden.
Wie zügig Sanierungsarbeiten durchgeführt werden sollten, richtet sich nach der Höhe des Jahresmittelwertes. Der empfohlene Zeitraum bis zur Sanierung richtet sich nach der Höhe der Radonkonzentration. Bei Konzentra-tionen über 1.000 Becquerel pro Kubikmeter Raumluft sollten die Maßnahmen innerhalb von 3 Jahren abge-schlossen sein. Vor einer Sanierung sollte ein Fachmann zunächst die Ursachen für die erhöhten Werte ermitteln und die bauliche Situation bewerten. Unter Beachtung des Aufwands und der Erfolgsaussichten sollten verschiedene Sanierungsmöglichkeiten gegeneinander abgewogen werden. Allgemein gilt, dass die Effizienz einer Sanierungsmaßnahme umso größer sein sollte, je höher die Radonkonzentration ist. Wer Umbauarbeiten oder Ausbauarbeiten plant, sollte diese bei der Konzeption von Sanierungsarbeiten beachten und nach Möglichkeit einbeziehen. Nach Abschluss der Sanierung empfiehlt es sich, den Erfolg der Maßnahmen durch Messungen zu überprüfen.
Mehr lesen unter Bundesamt für Strahlenschutz – http://www.bfs.de